In dieser aktuellen Publikation von Judith Meider (2024) wird untersucht, wie zuverlässig verschiedene Analysemethoden, Klebefilmprobe, Koloniebildende Einheiten (KBE) und Gesamtzellzahl (TCC) mittels Acridine Orange Direct Count (AODC), mikrobiellen Befall in Estrichdämmungen aus Polystyrol erkennen. Der Vergleich zeigt deutlich, dass die alleinige Klebefilm- oder KBE-Analytik viele Belastungen übersehen kann, insbesondere bei älteren oder getrockneten Schäden.
Die Untersuchung von 91 Proben ergab, dass die Gesamtzellzahl in 88 % der Fälle mikrobiologische Belastungen korrekt identifizierte, während Klebefilmproben nur 3 % und KBE-Analysen 0 % der alleinigen Nachweise lieferten. Ursache dafür ist der Zerfall von Hyphenstrukturen und die eingeschränkte Anzüchtbarkeit vieler Mikroorganismen unter Laborbedingungen. Die Gesamtzellzahl erfasst dagegen alle Zellen, unabhängig von deren Vitalität, und liefert dadurch ein zuverlässigeres Bild des Schadensausmaßes.
Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass für eine verlässliche Bewertung von Estrichdämmungen nach Feuchteschäden die Kombination aus KBE- und Gesamtzellzahlanalyse unverzichtbar ist. Die bisher übliche Bewertung allein anhand von Klebefilmproben sollte überdacht werden.
Originalpublikation:
Meider, J. (2024): Comparison of Methods for the Examination of Biofilms in Screed Insulation Layers Made of Polystyrene with Adhesive Tape Samples, CFU and Total Cell Count.
In: American Journal of Biomedical Science & Research, Vol. 21 (6), AJBSR.MS.ID.002910.
DOI: 10.34297/AJBSR.2024.21.002910